Bild von der Gedenkseite für Reinhold Ostermann

Reinhold Ostermann

* 4. Mai 1954 † 6. September 2021
Reinhold war von 1994 bis zu seinem Ruhestand im Amt für evangelische Jugendarbeit als Referent für Konzeptionsfragen tätig.

Mit großer Geschichtskenntnis, Fachlichkeit und Weitblick entwickelte Reinhold die konzeptionellen Grundlagen für die evangelische Jugendverbandsarbeit weiter. Er gestaltete evang. Jugendarbeit auf der Basis von Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit, Partizipation und christlicher Wertorientierung. Für ihn waren Gruppe, Gemeinschaft und Glaube unzertrennliche Charaktermerkmale in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen.

Reinhold Ostermann liebte „Tiefbohrungen“. Er warb dafür, jeden einzelnen Menschen mit seinen Gaben, Hoffnungen, Grenzen und Sehnsüchten zu verstehen. Die jeweiligen Milieus spielten für ihn dabei ebenso eine Rolle, wie das christliche Menschenbild, das seiner Pädagogik und den Zielen von Jugendarbeit zugrunde lag. Er wollte, dass evangelische Jugendarbeit die Prozesse und Verfahren, die Perspektiven und Chancen der Handelnden ermöglicht und mitgestaltet. Die grundsätzlichen Fragen hielt er dabei stets im Blick und suchte nach aktuellen Antworten auf alte und neue Fragen: Wie bekommt jede_r, was er_sie braucht? Was ist nötig, damit alle geben, was sie können? Wie kommt es trotz individueller Interessen und Konflikten zu einem friedlichen Ausgleich? Wie entsteht ein Team-Spirit und wie gibt man einem geistlichen Prozess in der Gruppe eine Chance? Wie können Jugendliche Jugendliche sein, wie bekommen sie Brot statt Steine, Geist und Sinn statt Konsum und Ablenkung? Wie gestaltet sich Demokratie und wie gelingt Partizipation?

Als geschäftsführender Referent für die Dekanatsjugendpfarrerkonferenz und für die Landesjugendkammer war Reinhold über Jahre ein fester Orientierungspunkt für viele Hauptberufliche und Ehrenamtliche in der Evangelischen Jugend. Mit seiner hohen Professionalität, seiner Belesenheit, seinem stringentem Reflexionsvermögen und seiner tiefen Empathie und Spiritualität hat er Generationen von jungen Menschen beeindruckt und geprägt. Er war bei Ehrenamtlichen wie Hauptberuflichen gleichermaßen beliebt und für viele ein Vorbild. Das gilt auch für sein Wirken auf der Bundesebene.

Es war Reinhold leider nicht vergönnt, zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln einen unbeschwerten Ruhestand zu verbringen. Sein Glaube trug ihn auch in der Zeit seiner schweren Erkrankung.

Die Mitarbeitenden im Amt für evang. Jugendarbeit sind Reinhold sehr dankbar und werden seinen Dienst an den jungen Menschen in Bayern, an uns und seiner Kirche nicht vergessen und nehmen Abschied von einem außergewöhnlichen, sehr geschätzten Kollegen und Freund.
Er fehlt uns!
 
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