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Selbstbestimmt sein – gerade über die Festtage

Der Tod meiner Frau hatte bei mir das Gefühl ausgelöst, fremdbestimmt zu sein. Ich wollte ja nicht, dass sie stirbt. Ich wollte nicht ohne sie sein. Alles was wir uns aufgebaut haben, was „unser Leben“ war, wurde mir schlagartig und – wie ich finde – verletzend früh genommen.

„Du musst dir darüber klarwerden, was dir guttut. Du musst für Dich klären, was Du willst und genau das musst Du dann auch bewusst tun“ hat mir eine befreundete Seelsorgerin damals geraten.

Das erste Weihnachtsfest als Witwer habe ich vor allem im Wald verbracht. Ich bin drei Stunden zur Wieskirche gelaufen. Und nach der Christvesper dort wieder drei Stunden, jetzt im Dunklen, zurück. Orgelklänge, knirschender Schnee unter den Sohlen und frische Luft – das wollte ich! Als meine Frau noch lebte, wäre sie dafür nicht zu haben gewesen. Doch ohne sie? I did it my way - aber ich habe oft dabei oft und gerne an sie gedacht.


Martin (*1967)
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