Bild von der Gedenkseite für Dora Treichel

Dora Treichel

* Versmold-Bockhorst 1. April 1947 † Soest (Westf.) 14. August 2021
Wir haben mit Dora den Lebensmittelpunkt unserer Familie verloren.
Sie hat unser Leben in vielfältiger Weise gestaltet: als fürsorgliche Mutter und Ehefrau, als Impulsgeberin für Haus und Garten, als pragmatische und technisch geschickte Leitung unserer Familie. Als Flüchtlingskind 1947 in Bockhorst geboren, besuchte sie die Dorfschule Siedinghausen, absolvierte anschließend eine Lehre als Dekorateurin in Halle (Westf.) und eine pflegerische Tätigkeit im Krankenhaus Versmold.
Nach der Heirat am 29. August 1969 gestaltete sie die mit den beruflich veranlassten Umzügen ihres Mannes verbundene Gestaltung und technischen Abläufe der jeweiligen Wohnungen und der beiden Bauprojekte in Fröndenberg und Wickede. Sie war auch die vorrangige Erzieherin der beiden eigenen und der zwei Pflegekinder, die jeweils einige Jahre in unserer Familie lebten. Neben der Familienarbeit holte Dora Schulabschlüsse nach und begann ein Studium zur Bauingenieurin. Bestimmendes berufliches Thema sollte jedoch die Altenpflege werden. Dazu machte sie eine entsprechende Ausbildung mit staatlicher Anerkennung, bildete sich zur Stationsleitung und schließlich zur Pflegedienstleitung fort. Als Lehrerin im Fachseminar für Altenpflege in Letmathe übernahm sie im letzten Abschnitt ihres Berufslebens die Begleitung der praktischen Ausbildung der jungen Menschen in den kooperierenden Heimen.

2017 durften wir unseren 140. Geburtstag in Soest feiern; 2019 begingen wir unsere Goldene Hochzeit.

Nach ihrem Ruhestand 2005 engagierte Dora sich in der Altenarbeit in Projekten wie "Urlaub ohne Koffer", in der Flüchtlingsarbeit sowie im Diakonieausschuss der evangelischen Kirchengemeinde.

In den letzten Lebensjahren hat sie sich besonders dem Tierschutz verpflichtet gefühlt. Wir hatten nacheinander drei eigene Hunde. Die Mitarbeit in einem Verein zur Hunderettung, der Schutz von Vögeln und Igeln in der Stadt, insbesondere aber das Leiden der "Nutztiere" bewegten sie zunehmend.
Seit 2014 haben wir aus Tierschutzgründen die vegane Lebensweise praktiziert.
Durchgängig begleitet war ihr Leben aber auch von Schmerzen unterschiedlicher Ursachen, die sie in den letzten Lebensmonaten kaum mehr schlafen ließen.

Dennoch kam ihr Herztod am 12.08.2021 völlig überraschend und unerwartet in einer heiteren Situation zu Hause.
Der Rettungsdienst und die engagierten Ärztinnen und Pflegekräfte der Intensivstation des Marienkrankenhauses in Soest haben 36 Stunden lang alles versucht, um sie ins Leben zurückzuholen. Wir, Kinder und Ehemann, erhielten die Möglichkeit, diese 36 Stunden an Doras Seite zu bleiben. Für die Transparenz der medizinischen Versorgung, für die Freundlichkeiten Dora und uns gegenüber, für die Gesprächsangebote in diesen schweren Stunden danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik ganz besonders. Am 14.08.2021 morgens mussten die medizinischen Maßnahmen eingestellt werden.
Am 27. August 2021 ist Dora im Anschluss an die Trauerfeier im Kolumbarium der St.Pauli-Kirche in Soest beigesetzt worden - ein Platz, den wir 2019 ausgesucht hatten.

Für seine einfühlsame, Dora würdigende Predigt danken wir Pfr. Bernd-Heiner Röger herzlich.

Doras Tod und unsere Trauer haben wir unter das Christuswort Joh. 14, 19 gestellt:
"Ich lebe, und ihr sollt auch leben."
© Bild: Martin L. Treichel
 
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