Ein Pfarrer, der sich um Hilfsbedürftige gekümmert hat
Pfarrer Friedrich Hofmann (1904–1965), wurde bereits im Alter von 27 Jahren mit dem Aufbau des Sozialwerks der „Inneren Mission“ in München betraut. Während der nationalsozialistischen Herrschaft setzte er sich mutig für die Schwachen und Entrechteten ein. Er untersagte Auftritte von NS-Funktionären bei Veranstaltungen der „Inneren Mission“, er verteilte verbotenen Flugblätter und verweigerte demonstrativ den „deutschen Gruß“. Als seine Burschenschaft auf Druck der Nazis die jüdischen Corpsbrüder ausschloss, protestierte er dagegen öffentlich.
Diese mutige Opposition gegen die Nazis war ihm allerdings nicht in die Wiege gelegt. Wie viele evangelische Pfarrer seiner Generation dachte er zunächst national gesinnt und hielt loyal zum Kaiser. Die Folgen des verlorenen Ersten Weltkriegs empfand er als eine Demütigung Deutschlands. Deshalb wurde er 1933 NSDAP-Mitglied. Er erhoffte sich von Hitler einen Aufbruch zu mehr sozialer Gerechtigkeit und nationaler Stärke. Schnell erkannte er dann aber, dass die Nazis eine radikal antichristliche Politik betrieben und die Kirchen zerstören wollten. Hoffmann unterstütze deshalb die bekenntnisorientierten Kräfte rund um den damaligen Landesbischof Hans Meiser im Kampf gegen die Nazis, die die Kirche gleichschalten wollten.