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Hermine Liberowitsch

* 29. September 1934 † 5. Oktober 2021
Hermine Liberowitsch war „old school“

...mit einem analogen Fotoapparat, noch so richtig mit Film, den sie dann beim DM-Markt zum Entwickeln gebracht hat...

...eine treue Zeitungsleserin: Die TZ zu holen, war ihr Morgenritual. Und die hat sie dann nicht nur wach und interessiert gelesen. Sie hat auch zur Schere gegriffen und Artikel oder Infos ausgeschnitten und ihren Sohn und ihre Enkelkinder dann damit beglückt..

...sie war eine emsige Brief- und Kartenschreiberin. Ein Smartphone hätte ihr Leben leichter gemacht. Fotos, umsonst ohne Gang zur Drogerie? WhatsApp-Nachrichten statt aufwendig eine Karte zu basteln und zum Briefkasten zu bringen? Instagram statt Tagebuch? Aber das wäre nicht ihr Stil gewesen...

Sie war unglaublich verlässlich für ihre Familie da. Ihre kleine Wohnung stand immer auch mal zeitweise als Asyl zur Verfügung. Dann ist sie selbstlos auf die Couch im Wohnzimmer gezogen und hat das Schlafzimmer dem Gast zur Verfügung gestellt.

Und Homor - das war ihr Markenzeichen! „Was möchtest Du trinken?“ – wurde sie als Partygast gefragt: „Einen Jacky!“ Aber wenn dann das Glas zu leer war, hat sie humorvoll knurrend nachgeschoben: „Du Schotte!“

Ihrer Familie fallen hunderte lustige Geschichten ein, die sie mit ihr erlebt haben. Insbesondere die Texte ihrer Karten waren immer phantasievoll und lustig: „Viele Grüße aus dem Backofen“ so hat sie an heißen Sommertagen unterschrieben. Wenn sie aus dem Jenseits Karten schreiben könnte, dann wäre das vielleicht auch der Text nach der Kremierung gewesen – schließlich war sie in ihrem Humor immer auch selbstironisch.

Am Ende hat sie nach dem Rosenkranz gefragt. Sie ist gegangen - umgeben von spürbarer Liebe und Dankbarkeit und im Vertrauen auf Gott.
 
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