* Donnersmarkt (Siebenbürgen) 27. März 1929 † München 6. Juni 2023
„Ich werde wohnen im Haus des HERRN immerdar“ – so lautet der letzte Vers aus dem 23. Psalm. Ein Psalm voller Vertrauens- und Hoffnungsbilder, der am Ende in die Gewissheit, mündet, bei Gott ganz und gar, immer und ewig zuhause zu sein.
Häuslichkeit gehört zur Kultur der Siebenbürger Sachsen. Dass Du Dein Haus in Ordnung hältst, ist wichtig und die Häuser in den sächsischen Dörfern, die waren – anders als hier – nicht nur Wohnhäuser mit ein bisschen Abstandsgrün zum Nachbarn, sondern eher Kleinbetriebe mit hohem Selbstversorgungspotential. Da war immer viel zu tun. Von den Hühnern bis zum Weinberg. Das Haus war ein kleiner Wirtschaftsbetrieb, der umfassenden Einsatz und viele, viele hauswirtschaftliche und handwerkliche Kompetenzen erfordert hat.
Ihr zwei Jahre älterer Bruder ist im Krieg gefallen. Sie ist dann sozusagen in die Rolle des Ersatzsohnes gerutscht und musste sich schon in frühen Jahren um alles kümmern. Das hat sie loyal und gut gemacht. Aber im Rückblick hat sie auch manchmal bedauert, dass der alltägliche Arbeitsdruck damals so groß war, dass sie keine höhere Schule besuchen konnte, was sich mit Blick auf ihre Begabungen angeboten hätte.
Die Kinder haben sich im Rückblick manchmal gefragt, ob die viele harte Arbeit nicht auch ein Grund dafür war, dass sie früh Schmerzen in den Gelenken hatte und ihren Körper einfach verausgabt hat.
Wenn es ihr nicht gut ging, hat sie sich danach gesehnt, "im Haus des HERRN zu leben immerdar", also bei Gott Erlösung und Frieden zu finden. Aber trotz ihrer Schmerzen war sie immer sehr gesellig und positiv denkend.