Der Schwan

Ich steh am See. Ein mildes Licht erfüllt die Seele.
Die Abendsonne sendet goldnen Glanz.
Ein Kormoran fliegt auf und krächzt mit rauer Kehle.
Das Wasser spiegelt meine Seele ganz.

Im Wasser kräuseln sich die Wellen voller Spiegelbilder.
Wie diese Welt und jene, die uns bleibt verborgen.
Der Abend senkt sich, und der Atem des Vergehens stimmt mich milder.
Wir wissen nur, was gestern war, doch was wird morgen?

Am Horizont erscheint ein weißer Schwan,
verzaubert mich, als ob er mir die Zeit anhält.
Still zieht er schnurgerade seine Bahn.
Mir scheint er wie ein Gruß von dir aus einer andern Welt.

Du bist nicht mehr bei mir, doch spür ich deine Liebe.
Vergangen ist, was uns so lang vereint,
ach, dass der Schwan doch ewig bei mir bliebe,
doch zieht er weiter, wie die Abendsonne scheint.

Eckehard Schöll
15.11.2023