„Alle Versuche, meine Unabhängigkeit einzugrenzen, betrachte ich als Aggression, auf die ich mit Sturheit reagiere, anstatt mich zu beugen." So hat Wanda Rutkiewicz sich selber verstanden - und auch so gelebt.

Anlässlich ihres Todestags bin ich auf die Lebensgeschichte dieser beeindruckenden polnischen Bergsteigerin gestoßen. Sie war die erste Europäerin, die den Gipfel des Mount Everest erreichte. Das war im Jahr 1978, Sechs Jahre später erklomm sie auch den K2, der als anspruchsvollster und den Achttausendern gilt.

Im sozialistischen Polen "raus zu kommen" - das war damals nicht einfach. Doch Wanda hat schlichtweg keine Grenzen akzeptiert.

Ihre letzte Expedition galt dem Kangchendzönga (8586 m). Doch am Tag des Gipfelanstiegs warf eine Verletzung sie zurück. Also errichtete sie auf 8300 Meter Höhe ein Notbiwak, um den Gipfelaufstieg dann am nächsten Tag nochmal zu versuchen. Ohne Schlafsack, Kocher und Wasser überlebte sie die Nacht jedoch nicht.