von Oliver Schürrle, Segen.Servicestelle der Evang.-Luth. Kirche in Bayern
Diese Frage stellen sich viele Angehörige.
Grundsätzlich ist es natürlich möglich, Kinder und auch Babys, mit zur Bestattung zu nehmen. Trotzdem lässt sich diese Frage nicht einfach so mit „Ja“ beantworten. Es ist immer abhängig vom jeweiligen Kind. Was mute ich meinem Kind zu, wenn ich es mitnehme? Was mute ich ihm aber auch zu, wenn es nicht dabei ist, wenn die Oma oder der Onkel bestattet wird? Bei sehr tragischen Bestattungen wird Ihr Kind die Emotionen in der Trauergemeinde spüren. Das muss aber nicht immer schlecht sein. So kann es sogar sein, dass es die Eltern dadurch besser verstehen kann.
Das Wichtigste bei dieser Entscheidung aber ist: Es ist Ihre Entscheidung als Eltern, nicht die der anderen. Sie kennen ihr Kind selbst am besten und werden eine gute Lösung finden.
Ich habe es persönlich auch schon als sehr stimmig erlebt, wenn Kinder ein selbst gemaltes Bild ins Grab legen. So können sie der verstorbenen Person noch etwas von sich mitgeben.
Wenn Sie sich als Eltern dazu entschieden haben, das Kind nicht mitzunehmen, können sie es auch nach der Bestattung mit auf den Friedhof nehmen und ans Grab gehen. Auch da kann ein kleiner Gruß für die verstorbene Person ans Grab gelegt werden.