Pfarrerin Dagmar Knecht rät zu einem ehrlichen Rückblick auf die Verstorbenen
Die meisten Angehörigen wünschen sich eine persönliche Beerdigung, würdevoll und „schön“.
Die positiven Erinnerungen an einen lieben Menschen sollen zur Sprache kommen und die Beerdigung soll helfen, im Guten loszulassen – wenigstens ein bisschen Frieden zu finden über diesem Abschied.
Das gelingt am besten, wenn Sie im Trauergespräch auch unangenehme Dinge ansprechen!
In jedem Leben gab es schwierige Zeiten und Dinge, auf die man nicht stolz ist. Das wird dann bei der Beerdigungspredigt nicht indiskret ausgebreitet werden. Schließlich denkt man daran nicht gerne und möchte nicht schelcht über einen verstorbenen Menschen sprechen.
Aber es kann trotzdem helfen, die schwierigen Erinnerungen im Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Redner anzusprechen. Es erleichtert, wenn auch das Schwierige Platz haben darf. Und am Ende klingt es vielleicht in der Rede doch zwischen den Zeilen an und das Gesagte ist zumindest nicht unehrlich.
Meine Kolleginnen und Kollegen werden damit behutsam umgehen und respektieren, was nicht gesagt werden soll.
Dagmar Knecht (Pfarrerin)